Frühkindliche Karies

Die Zahnärzteschaft verfolgt seit geraumer Zeit die Strategie des Umsteuerns zu einer präventionsorientierten Versorgung von Patienten. Auch die zahnärztliche Versorgung von Kindern hat im Hinblick auf die Kariesprophylaxe traditionell einen hohen präventionspolitischen Stellenwert. Eine versorgungspolitische Lücke klafft aber noch heute für die spezielle Altersphase der Kleinstkinder von 0 bis 3 Jahren.

Bildherkunft: Initiative proDente e.V

 
 Bildquelle: Initiative proDente e.V.  

Neuere Erhebungen bei 0-3-Jährigen in Sachsen-Anhalt belegen, dass etwa jedes zehnte Kind in dieser Altersphase von Karies an den Milchzähnen betroffen ist. Das Ausmaß der Karies kann dabei sehr unterschiedlich sein. Manchmal sind nur einzelne wenige Zähne betroffen. Zum Teil sind aber auch mehrere oder sogar alle Zähne kariös erkrankt. Karies kann bereits mit dem Durchbruch des ersten Milchzahnes beginnen. Ursache für diese Erkrankung sind häufig falsche Ernährungsgewohnheiten und / oder eine nicht ausreichende Mundhygiene.

In der Wissenschaft wird diese Erkrankung der Milchzähne als „Early Childhood Caries“ (ECC) oder als „Nursing Bottle Syndrom“ (Nuckelflaschenkaries) diskutiert. Die Nuckelflaschenkaries ist eine Form der frühkindlichen Karies. Ursachlich hierfür ist vor allem die häufige Gabe von zucker- und säurehaltigen Getränken aus der Nuckel- bzw. Saugerflasche.

Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Sachsen Anhalt ist eingebunden in ein Netzwerk verschiedener Institutionen, die sich im Rahmen der "Gesundheitsziele in Sachsen-Anhalt" um mehr Prävention und Aufklärung bemühen. Eins der fünf derzeit angestrebten Gesundheitsziele ist die Verbesserung der Zahngesundheit der Bevölkerung auf Bundesdurchschnitt. Zur Erreichung dieses Ziels muss die Zielgruppe der Heranwachsenden stärker in den Fokus rücken. Denn gerade in dieser Altersspanne können wichtige Grundlagen der Zahngesundheit gelegt werden.

ECC-Ratgeber zur Unterstützung der Zahnarztpraxen

Ratgeber zur Versorgung bei frühkindlicher KariesFlankierend zur ECC-Konzepterstellung haben KZBV und BZÄK einen online-Ratgeber für die zahnärztliche Praxis zum Thema „Frühkindliche Karies vermeiden“ erarbeitet. Der Ratgeber kann unter folgendem Link abgerufen werden unter www.kzbv.de/ratgeber-ecc oder www.bzaek.de/ratgeber-ecc.

Der Ratgeber ergänzt das Konzept der beiden zahnärztlichen Institutionen mit praktischen Handlungsempfehlungen und Tipps zur Betreuung der kleinsten Patientinnen und Patienten in den Praxen. Er soll die Zahnärzteschaft im Umgang mit den Kindern und deren Eltern sowie bei der Therapie im Praxisalltag unterstützen. In dem Ratgeber finden sich daher viele Anregungen und Hinweise für die praktische Umsetzung der zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen in der Versorgung.

 

Downloads:

Wir möchten Sie ermuntern, die Hilfestellungen aktiv zu nutzen, um Ihr Präventionsangebot für Kleinkinder in der Praxis zu erweitern.

Praktischer Ratgeber für die zahnärztliche Praxis
Comic zur Zahnpflege
Vorschlag für einen Anamnesebogen für das 1.–3. Lebensjahr
Hinweise für Eltern

Übersicht zur Abrechnung von Früherkennungsuntersuchungen und Individualprophylaxe

Versicherte im Alter vom 6. bis zum vollendeten 33. Lebensmonat haben künftig Anspruch auf insgesamt drei Früherkennungsuntersuchungen. Wir haben für Sie eine Übersicht erstellt, in der Sie die Zeitfenster und die Möglichkeiten zur Abrechnung von Leistungen zur Früherkennungsuntersuchungen und zur Individualprophylaxe im Überblick behalten.

Download:

Übersicht Früherkennungsuntersuchungen und Individualprophylaxe

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